Austausch Sankt Petersburg

Und alle waren sofort „schwer be­eindruckt“ und be­geistert. „Alles ist anders“, so ein erster Kom­mentar. Die Miet­wohnungen in der 5,5-Millionen­stadt sind kleiner als das heimische Häuschen, der Straßen­verkehr lauter, die Busse des ÖPNV voller, die U-Bahn hat viel längere Roll­treppen  usw. Die rus­sischen Schüler de­ponieren ihre Jacken und warmen Straßen­schuhe in der zentralen Garderobe der Schule. „Eigentlich ganz praktisch – und sauberer“ fanden unsere Kinder, wenn­gleich das in unserer weit­läufigen Schul­anlage kaum zu realisieren sein wird.

Und doch stellten sich nach wenigen Tagen auch viele Gemein­sam­keiten heraus. Zentrales Thema des dies­jährigen Schul­aus­tausches war der „Ver­gleich der Traditionen und der Kul­turen“. Dazu ar­beiteten die SuS täglich in Grup­pen mit ihren Gast­gebern an Themen wie Musik, Tanzen, Mode, Essen, Museen und Kultur. Schnell zeichneten sich weit­gehende Über­einstim­mungen der Interes­sen ab. Die meisten Unter­schiede gab es vielleicht bei der traditionellen Küche, die zu Hause mehr unter aus­ländischem, oft mediterranem Ein­fluss steht, in Russ­land von Brot und Tee zu jeder Zeit be­stimmt wird.

Das nachmittägliche Kulturpro­gramm forderte vor allem physische Aus­dauer, waren doch oft weite Wege zurückzulegen.

Besonders interessant fanden die Schüler den Besuch in der Baltischen Staats­residenz des rus­sischen Präsidenten Putin, dem Konstantinovski-­Palast.

Es war schon etwas Besonderes, sich im prunk­vollen großen Saal aufzu­halten, in dem die G20 Staatschefs im Jahre 2013 dinierten oder vor den beiden Leder­sesseln zu stehen, in denen sich Putin mit Obama oder Erdogan niederließ, um wichtige politische Entscheidungen zu treffen und über Krieg und Frieden in der Welt mit zu entscheiden.

Gerade vor dem Hintergrund der „großen Politik“ war dieser Besuch in Russ­land erneut ein wichtiger Bau­stein zur deutsch-russischen Völker­verständigung. Schließlich heiratete man schon zu Zeiten des Zaren gerne deutsche Frauen. Heute knüpfen die Jugendlichen Freund­schaften unabhängig von ihrer Nationalität. Hilfreich war dabei immer wieder die im Russisch-­Unterricht erworbene Sprach­kompetenz.

Die teilnehmenden Schüler­innen und Schüler haben ganz gewiss „etwas für ihr Leben gelernt“!

Sie freuen sich auf den russischen Gegen­besuch in einem Jahr und sie würden alle noch einmal wieder hinfahren!

JL

Brief der Schul­leiter­in Jeljena Sidorova

Sehr geehrter Herr Martin Baudach!

Ich danke Ihnen für die warmen Gruß­worte und das Ge­schenk, das mir die Ver­treter Ihrer Grup­pe über­reicht  haben.

Wir sind sehr froh über die Be­gegnung mit der Grup­pe aus Itzehoe. Die Leiter der Grup­pe und die Schüler sind sehr liebe und im Um­gang an­genehme und of­fene Menschen. Es ist sehr wichtig, dass die Kinder aus Russ­land und Deutsch­land mit­einander im Kontakt sind, zu­sammen an einem Projekt ar­beiten, ge­meinsam Sport treiben, Unter­richts­stunden be­suchen und auf Ex­kursionen in die Museen und Theater unserer Stadt gehen. Von einer derartigen Sprach­praxis profitieren die russischen Schüler sehr, was das Er­lernen der deutschen Sprache an­belangt. Das ist ein sehr wichtiger Bildungs­beitrag. Zudem, davon bin ich über­zeugt, werden Ihre Schüler die Ein­drücke, die sie hier ge­won­nen haben , ihr gan­zes Leben lang nicht mehr ver­ges­sen und ich hoffe, dass jeder von ihnen un­bedingt noch einmal nach Russ­land fahren möchte. Unsere Kultur und die Menschen werden sich gegenseitig an­nähern, man wird sich bes­ser verstehen und das be­deutet, dass unsere Freund­schaft noch lange Zeit be­stehen wird. Wir sind sehr stolz auf unsere ge­meinsame Freund­schaft. Sie be­deutet uns deshalb so  viel, weil sie schon seit dem Jahr 1990 besteht.

Unsere Gastfamilien haben alles getan, was in ihrer Macht steht, damit sich die Kinder der AVS und der KKS in Sankt Petersburg wie zu­hause fühlen. Ich hof­fe, dass es ihnen ge­lungen ist. Genau­so be­müht sind auch stets die Itzehoer Gast­familien.

Wir unter­stützen die Idee der Organisation eines Lehrer­austausches und sind froh, dass die Leiter Ihrer Grup­pe ihre Zu­stimmung für das nächste Projekt­thema gegeben haben: „Fußball vereinigt die Menschen“. Dieses Thema ergibt sich daraus, dass die Fuß­ball­welt­meister­schaft 2018 in Russ­land statt­finden wird.

Mit den aller­besten Grüßen an Sie, Ihr Kollegium, die Teil­nehmenden des Aus­tausches und deren Eltern der KKS

im Namen der Schul­ge­meinschaft der Schule Nr. 223

die kommissarische Schul­leiterin

Jeljena Sidorova

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