auch ich möchte noch gern aus den Erinnerungen an der KKS berichten. Wir haben 1971 Abitur gemacht und deshalb sehr ereignisreiche Oberstufenjahre erlebt. Nicht nur Demonstrationen gegen Beugehaft und Vietnamkrieg, sondern auch die Auseinandersetzung mit veralteten und autoritären Lehrmethoden beherrschten den Schulaltag.
Höhepunkt war die Uraufführung eines Schülerfilms von Rainer Boldt, Kai Reschke und (ich glaube) Axel Brandt.
180 Oberstufenschüler erwarteten in der Aula den Beginn der Filmvorführung, als plötzlich Direktor Ehlers erschien und die Vorführung verboten hat. Die Oberstufe unter dessen Sprecher Hauke Benner und dem Stellvertreter Jürgen-Diedrich Peperkorn riefen daraufhin zum Schulboykott auf und fast die gesamte Oberstufe maschierte zum alternativen Vorführort - nämlich der Diskotek "Oller Kotten" in der Sieversstraße. Als Bestrafung erhielten wir alle eine schriftliche Verwarnung mit Androhung des Schulverweises - auf hektografierten Schreiben auf einer Alkoholmatritze ohne eine persönliche Anrede.
Selbst unsere Eltern haben über diese Strafe gelacht!
[Professor Bazon Brock wollte gerne am Tag der Vorträge an der KKS leiblich teilhaben, kann dann aber nur virtuell mit dabei sein.]
Liebe KKS-ler,
soeben hören wir, dass ich mich schon bei der Planung der Globale im Winter 2014 verpflichtet habe, in Karlsruhe im ZKM die Abschlussveranstaltung der GLOBALE mitzugestalten, die nun für 14.-17. April 2016 vorgesehen ist.
Ich kann unmöglich diesen Vertrag brechen, da ich selber an dem Projekt vielfach beteiligt war. Es bleibt mir nur, Ihnen vorzuschlagen, dass ich Ihnen eine Videoaufzeichnung meines Beitrags zukommen lasse. Sie könnten den dann auch mehrmals in den Pausen oder außerhalb des Programms abspielen. Außerdem ist die Realität des Virtuellen für alle Seher, Denker, Hörer von grundlegender Bedeutung und ich würde mich damit auch als zukunftsfähig zeigen.
Ich hoffe mit diesem Ausweg doch noch einen Umweg zu Ihnen gefunden zu haben.
Motto: Es ruft die Pflicht zum Lustgewinn durch Pflichterfüllung!
Herzliche Grüße von Ihrem alten KKSler Jürgen Rieke
Das mit den Anekdoten macht mir Spaß. Hier meine Story.
Die Oberstufe fuhr 1960 oder 61 mit 3 Bussen nach Hamburg aus Bildungsgründen. Gründgens spielte den Prospero in Shakespeares Sturm - eine glänzende Inszenierung und Gründgens-Erlebnis, wie nicht nur M. Reich Ranicki befand. Auf der Rückfahrt geriet unsere Klasse in eine Drall-Stimmung und nutzte die Dunkelheit im Bus, um die vorne sitzenden Lehrer zu veräppeln. Wir sangen lautstark Lieder - wie wir es zu Beginn jeder Stunde bei unserem Latein- und Klassenlehrer Jörg Benz gewöhnt waren. Mir ist noch ein Text in Erinnerung: „Sah ein Knab ein Reußlein stehen…“ Herr Reuß war unser Griechisch-Lehrer, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht. Herr Marzisch, liebevoll Zischke genannt, war unser Religionslehrer. Auch auf ihn - und andere - wurde ein Lied gereimt und gesungen. Am nächsten Morgen fing der Unterricht mit zwei Stunden Kunst an, wir saßen brav im großen Zeichensaal bei Herrn Peschke. Plötzlich ging die Tür auf und Herr Benz stürzte herein und donnerte uns zusammen wegen unseres gestrigen Verhaltens.
Sehr geehrter Herr Baudach, sehr geehrtes Kollegium,
ich möchte mich herzlich bedanken für eine fröhliche und sehr freundliche Aufnahme in Ihrer KKS, meiner alten Schulheimat bis 1964. Da ich eine insgesamt glückliche Schulzeit hatte mit einer Klasse, deren Schüler ganz überwiegend bis zum Abitur zusammengeblieben sind, und hervorragenden Lehrern wie Herrn Voß, Herrn Friese, unserem langjährigen Klassenlehrer Herrn Benz, Don Eberhard Epke und vor allem meinem über die Schulzeit hinaus sehr geliebten Fritz Seeman, war es für mich jetzt ein großes persönliches Glück, das back to the future auf eine so persönliche Weise zu erleben.
Die KKS war für ein Lebensabschnitt, der 10 Jahre meiner Jugend umfasste.
Am schönsten war eigentlich die Zeit der Unterstufe, als alles noch einigermaßen neu und spannend war. Es war nach der Grundschulzeit schön, sich an der KKS zu orientieren und herauszufinden, worum es an der Schule ging. Am eindrücklichsten fiel mir insbesondere unser Klassenlehrer Herr Naudiet auf, der uns in die Anfangsgründe der deutschen Grammatik einführte und uns das 1x1 der Dichtungstheorie nahebrachte. Damals spielte ich noch Fußball und war als "harter Hund" bekannt, der für seine "Beingrätschen" bekannt war (, obwohl ich natürlich immer nur "Ball gespielt" habe).
Lustig war der Umstand, dass ich in der Mittelstufe mit einer 5 in Französisch nicht versetzt wurde und später in der Oberstufe auf einmal sicherer 1er-Kandidat war. Jetzt nach meinem Jura-Studium stellt sich für mich die Frage, ob ich das damals nicht besser gerichtlich hätte nachprüfen lassen sollen; denn schließlich ist das Zeugnis ein Verwaltungsakt und unterliegt der Nachprüfbarkeit durch die Verwaltungsgerichte.
für Veröffentlichungen auf der Homepage stelle ich gerne einen Teil meiner Erinnerungen an meine Schulzeit zur Verfügung. Nach meinem Abitur 1968 war die Verbindung zur KKS für 20 Jahre durch Auslandsaufenthalte unterbrochen. Nach meiner Rückkehr schloss ich mich der Vereinigung ehemaliger Kaiser-Karl-Schüler an und auch durch meine beiden Söhne, die die KKS besuchten, wurde die Verbindung wiederbelebt.