Friedel Anderson: Der ewige Schulweg

 

Irgendwie kam einem dieser Mann bekannt vor, der direkt vor Beginn des Festakts noch im Türrahmen stand, aufrecht, gesetzt und jung gleichsam, aber der Groschen wollte noch nicht bei allen fallen …

 
Der ewige Schulweg oder 2 spaete Gymnasiasten

Als es dann im Rahmen der drei kleinen Überraschungen so weit war, und Friedel Anderson auf die Bühne gebeten wurde, um ein paar Worte anlässlich seiner großartigen Druckgrafiken für die KKS an die Schulgemeinschaft zu richten, geschah durchaus Bemerkenswertes: den tosenden Applaus wollte er sich nicht einfach ohne face value, also ohne die verhüllte Grafik gesehen zu haben, ankreiden lassen. Die Beiträge der Festaktsredner nahm er auf, indem er wie zu sich selbst sprechend feststellte: „Stimmt, all das habe ich selbst, während meiner Zeit als Schüler an der KKS erlebt“ - Eindrücke zwischen Epiphanie und kindlicher Überraschung.

 

Vielleicht der Grund, warum wir uns nachher noch trauten, Friedel Anderson anzusprechen, ihn ins Lehrerzimmer baten, um ihm eines seiner Frühwerke zu zeigen, das uns täglich an der Stirnseite des Raumes vor Augen ist. Das Bild kaufte der Schulträger, nachdem Anderson aus Kassel zurück nach Itzehoe gekehrt war und als es noch einen Topf für solche Anschaffungen gab. Eines der ersten verkauften Werke, erklärte uns der Maler, was gleichzeitig erste Schritte in die künstlerische Selbstständigkeit bedeutete. Dann folgte im Lehrerzimmer noch ein Foto vor geöffneter Tür mit Blickkontakt zwischen Vergangenheit und Gegenwart - eine Mise en abyme oder Möbiusband, das hängt ab von Standpunkt des Betrachters.

 

Wir danken Friedel Anderson ausdrücklich für die außergewöhnliche Unterstützung und für die Teilnahme an unserem Jubiläum. Ebenso danken wir recht herzlich Joachim Leve für die Kontaktaufnahme und Vermittlung.